Kennenlern Elternabend im Kindergarten
Das Portfolio lässt Kinder und Eltern ihr Reifen erleben
Die ganze Kindergartenzeit in einem Ordner: Alles, was die Kinder in ihrer Kindergartenzeit tun, erleben, gestalten, hören und sehen ist dort chronologisch geordnet, Fotos von ihnen selbst und von den vielen Ereignissen lassen Kinder und Eltern das Wachsen und Werden nacherleben. Diese einfachen, aber grundlegenden Dinge, eine nachvollziehbare Struktur im Kindergartenjahr zu erkennen, erläuterten die Erzieherinnen Linda Meindl, Laura Erlacher und Tanja Wilhelm den Eltern im randvollen Gruppenraum am vergangenen Montagabend nach der Begrüßung durch Kindergartenleiterin Regina Brandl.
Ein gutes Thema ist die Aufgabe, den Kindern die eigene Familie bewusst zu machen: Wer gehört zur Familie wie Eltern, Geschwister, Großeltern; manche zählen auch Haustiere dazu, und ihre Zusammengehörigkeit wird durch eingeklebte Fotos sichtbar. Diese Elemente werden gemeinsam mit den Eltern gestaltet. Oder: Was machen wir alles im Kindergarten, geordnet nach den Ereignissen im Jahreskreis mit den jeweiligen Höhepunkten? Wichtig: Was habe ich gelernt? Über welche Lernerfolge darf ich mich freuen? „So entsteht im Lauf eines Jahres eine individuelle Bildungsbiografie eines jeden Kindes“ sagte Linda Meindl abschließend.
Dass ein jedes neue Kindergartenjahr auch ein neuer Lebensabschnitt ist, verdeutlichte Christina Schmid mit der Geschichte „Die kleine Schwalbe Friedolin“, die die Gefühlswelt der Kinder gut widerspiegelt. Im September, an Mariä Geburt, fliegen die Schwalben furt, sagte man früher, aber Friedolin wollte nicht sondern bleiben. Wie Kinder, die sich erst langsam an die neue Welt der Kinderkrippe oder des Kindergartens gewöhnen müssen. Dem Abschied von den Eltern folgt der Neuanfang, wo sich ein Kind auf neue Kinder und Spielgefährten einlassen muss. „Wir Erzieherinnen und Sie als Eltern müssen ihnen Mut und Kraft geben, dass sie diese Umstellung auch bewältigen“ sagte Christina Schmid.
Christine Zach, die aus Eschlkam kommt, stellte den Waldkindergarten vor, der im letzten Jahr bis zu 15 Kinder betreute und noch freie Plätze hat. Zach: „Der tägliche Aufenthalt in der Natur unterstützt eine positive Entwicklung der kindlichen Motorik und Wahrnehmung in den Bereichen Grob –und Feinmotorik, Koordination, taktiler Wahrnehmung und Tiefensensibilität. Die Kinder verbringen mit ihren Erzieherinnen den Kindergartenalltag überwiegend in der freien Natur, d.h. im Wald, auf der Wiese, im Gelände und lernen Flora und Fauna unmittelbar kennen. Die erzieherischen Aktivitäten laut Rahmenplan finden im Freien zu jeder Jahreszeit statt.“ Dabei werden sie natürlich auch schmutzig. In der Waldhütte haben sie einen schönen Rückzugsraum, in dem sie sich aufwärmen können.
Für den Kindergarten-Förderverein sprach Barbara Brandl und erwähnte, dass durch die Aktivitäten wie das Binden von Kräuterbuschen oder Palmzweigen Mittel erwirtschaftet werden, mit denen der Verein zusätzliche Ausstattung des Kindergartens finanziert, wie in diesem Jahr Fotogerät, eine Spielküche, bewegliche Elemente für die Gruppe Kleeblatt oder einen großen Teppich für die Gruppe Sonnenblume. Brandl rief dazu auf, dem Verein, der seit 1986 besteht, beizutreten und diese Arbeit zu unterstützen.
Regina Brandl dankte am Schluss nicht nur den Sprechern, sondern auch den Eltern, die im Eingang schmackhafte Snacks vorbereitet hatten, und bat um eine gute Zusammenarbeit im neuen Kindergartenjahr. – hw